en / de

Über Günter Behnisch

„Vielleicht sollte man sagen: So viel Ordnung wie unbedingt nötig, sowenig wie möglich. Ich neige zu etwas weniger Ordnung als nötig.”
Günter Behnisch, 1996

Professor Dr.-Ing. e. h. Günter Behnisch wurde in Lockwitz am 12. Juni 1922 geboren. Er war das zweite Kind seiner Eltern Johannes, einem Lehrer, und Martha Behnisch. Gemeinsam mit seiner etwas älteren Schwester Ursula verbrachte er den großen Teil seiner Kindheit in dem kleinen Dorf Lockwitz, heute ein Vorort Dresdens. Später zog die Familie nach Chemnitz, wo auch sein jüngerer Bruder Jochen 1940 zur Welt kam, als Günter Behnisch bereits das Elternhaus verlassen hatte. Seine Familie war politisch geprägt, der Vater Sozialdemokrat, die Mutter sozial engagiert.

Von 1939 bis 1945 leistete er Kriegsdienst, ab 1944 mit dem Dienstgrad „Oberleutnant zur See“. Nach der Kriegsgefangenschaft in England ging er 1947 nach Stuttgart und studierte von 1947 bis 1951 Architektur an der Technischen Hochschule bei Günter Wilhelm und Rolf Gutbrod. Im Anschluss an sein Diplom 1951 arbeitete er ein Jahr in Gutbrods Büro und war ab 1948 gleichzeitig zunächst als Hilfskraft, dann bis Anfang der 1960er-Jahre als Assistent am Lehrstuhl von Günter Wilhelm tätig.

1952 heiratete er Johanna Fink, mit der er vier Kinder hatte. Clemens, das zweitjüngste, verstarb im Kleinkindalter. Die Geschwister Sabine, Charlotte und Stefan wuchsen gemeinsam zunächst in Sillenbuch, dann später in Kemnat auf. Günter Behnisch verstarb am 12. Juli 2010 in Stuttgart.

Das Büro

1952 gründete Günter Behnisch sein Büro in Stuttgart, zunächst bis 1961 in Partnerschaft mit seinem Düsseldorfer Studienkollegen Bruno Lambart unter dem Namen Behnisch + Lambart. Ab 1966 firmierte das Büro als Behnisch & Partner mit den Partnern Fritz Auer und Carlo Weber (beide bis 1979), Winfried Büxel (bis 1992) und Erhard Tränkner (bis 1994) sowie Manfred Sabatke (1970–2003). 1991 unterstützte er seinen Sohn Stefan bei der Gründung des Büros Behnisch, Behnisch & Partner, das seit 2005, nach Günter Behnischs Ausscheiden aus der Partnerschaft, unter Behnisch Architekten firmiert.

Aufgrund seiner Leistungen im Bereich des Bauens mit industriell gefertigten Bauelementen erhielt er 1967 als Nachfolger von Ernst Neufert die Professur für Entwerfen, Industriebauten und Baugestaltung an der Technischen Hochschule Darmstadt, verbunden mit der Leitung des von Neufert gegründeten Instituts für Baunormung. Nach 20 Jahren Lehrtätigkeit wurde er 1987 emeritiert. 2008 wurde das Büro Behnisch & Partner in Sillenbuch geschlossen.

Publikationen

„Olympia München ’72 – Architektur+Landschaft als gebaute Utopie" von Elisabeth Spieker
„Über Architektur, Vorträge und Schriften von Günter Behnisch" Herausgeber Stefan Behnisch