Im Laufe seines über fünf Jahrzehnte andauernden architektonischen Schaffens realisierte Günter Behnisch in unterschiedlichen Bürokonstellationen etwa 70 Bildungseinrichtungen. Allein in den 1950er- und 1960er-Jahren lag der Anteil an Schulen im Werk des Architekten bei etwa 70 %. Besonders am Beispiel der Schulbauten lässt sich Behnischs Entwicklung und die Suche nach neuen Ansätzen in der Architektur sowie ihre enge Verknüpfung mit gesellschaftlichen und politischen Bedingungen nachvollziehen.
Behnischs Schulbauten der 1950er-Jahre stehen noch erkennbar in der Tradition der „Stuttgarter Schule“ der Zwischenkriegszeit (starke Verbindung zum Handwerk und zur regionalen Bautradition). Dabei entwickelte er Vorstellungen seines Hochschullehrers Günter Wilhelm weiter. Zugleich zeigen die Bauten dieser Jahre Behnischs Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Diskussionen um Reformen im Schulbau. In den darauffolgenden Jahrzehnten sollte die Bildungspolitik in das Bewusstsein der gesamten Gesellschaft rücken – ähnlich wie im Falle der PISA-Studie Anfang der 2000er-Jahre.
Behnisch wendete sich früh – auch aufgrund des Rationalisierungsbedarfs – dem Bauen mit Fertigteilen zu, leistete in Zusammenarbeit mit der Industrie Pionierarbeit in der Entwicklung modularer Systeme und präzisierte die Vorfertigung. Dass sich Behnisch später von der technisch perfektionierten Präfabrikation distanzierte, hing nicht nur mit der Aufbruchstimmung Ende der 1960er-Jahre zusammen. Die Bedürfnisse der Nutzer*innen traten ebenso wie die Einbettung seiner Architektur in spezifische Orte wieder in den Vordergrund seiner Arbeit. Außerdem wuchs seine Sensibilität gegenüber gesellschaftlichen und sozialen Aspekten.
Behnischs Schulbauten der 1950er-Jahre stehen noch erkennbar in der Tradition der „Stuttgarter Schule“ der Zwischenkriegszeit (starke Verbindung zum Handwerk und zur regionalen Bautradition). Dabei entwickelte er Vorstellungen seines Hochschullehrers Günter Wilhelm weiter. Zugleich zeigen die Bauten dieser Jahre Behnischs Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Diskussionen um Reformen im Schulbau. In den darauffolgenden Jahrzehnten sollte die Bildungspolitik in das Bewusstsein der gesamten Gesellschaft rücken – ähnlich wie im Falle der PISA-Studie Anfang der 2000er-Jahre.
Behnisch wendete sich früh – auch aufgrund des Rationalisierungsbedarfs – dem Bauen mit Fertigteilen zu, leistete in Zusammenarbeit mit der Industrie Pionierarbeit in der Entwicklung modularer Systeme und präzisierte die Vorfertigung. Dass sich Behnisch später von der technisch perfektionierten Präfabrikation distanzierte, hing nicht nur mit der Aufbruchstimmung Ende der 1960er-Jahre zusammen. Die Bedürfnisse der Nutzer*innen traten ebenso wie die Einbettung seiner Architektur in spezifische Orte wieder in den Vordergrund seiner Arbeit. Außerdem wuchs seine Sensibilität gegenüber gesellschaftlichen und sozialen Aspekten.
Behnischs Schulbauten der 1950er-Jahre stehen noch erkennbar in der Tradition der „Stuttgarter Schule“ der Zwischenkriegszeit (starke Verbindung zum Handwerk und zur regionalen Bautradition). Dabei entwickelte er Vorstellungen seines Hochschullehrers Günter Wilhelm weiter. Zugleich zeigen die Bauten dieser Jahre Behnischs Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Diskussionen um Reformen im Schulbau. In den darauffolgenden Jahrzehnten sollte die Bildungspolitik in das Bewusstsein der gesamten Gesellschaft rücken – ähnlich wie im Falle der PISA-Studie Anfang der 2000er-Jahre.
Behnisch wendete sich früh – auch aufgrund des Rationalisierungsbedarfs – dem Bauen mit Fertigteilen zu, leistete in Zusammenarbeit mit der Industrie Pionierarbeit in der Entwicklung modularer Systeme und präzisierte die Vorfertigung. Dass sich Behnisch später von der technisch perfektionierten Präfabrikation distanzierte, hing nicht nur mit der Aufbruchstimmung Ende der 1960er-Jahre zusammen. Die Bedürfnisse der Nutzer*innen traten ebenso wie die Einbettung seiner Architektur in spezifische Orte wieder in den Vordergrund seiner Arbeit. Außerdem wuchs seine Sensibilität gegenüber gesellschaftlichen und sozialen Aspekten.
Der Schulkomplex im Stuttgarter Westen ist angepasst an die für die Stadt charakteristische Hanglage. In dem dicht bebauten Wohnviertel verteilen sich die Pavillonbauten terrassiert um einen gemeinsamen Hof.
Die Baukörper sind frei auf dem Gelände angeordnet. Sie erzeugen ein wie natürlich gewachsenes Bild des Ensembles aus eingeschossigen Klassenräumen und dem mehrgeschossigen Hauptbau mit Verwaltung und Aula – eine Stadt in der Stadt. Ausrichtung und Komposition ermöglichen optimale Belichtung und Belüftung. Die verbindenden Dachflächen bilden überdachte, direkt an die Klassen angegliederte Pausenräume.
Großzügige Grünanlagen fördern die Durchdringung von innen und außen. Für die farbliche Gestaltung wurden überwiegend die natürlichen Farben der Baustoffe genutzt. Das Mauerwerk ist nur Verblendung der tragenden Stahlbetonstruktur.
Zentral für den Entwurf ist das Verhältnis vom Individuum zur Gemeinschaft sowie die Anpassungsfähigkeit des Baus an die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes.
Der Stadt zugewandt, folgt die Gebäudestruktur aus zwei parallel angeordneten vier- und fünfgeschossigen Seminarbauten und den verbindenden flachen Bauten für Verwaltung, Labore und Hörbeziehungsweise Konstruktionssäle dem natürlichen, nach Süden abfallenden ehemaligen Festungsgelände. Dazwischen liegen geschützte Höfe. Die Gebäude sind in die anschließenden Grünanlagen eingebunden und respektieren die erhalten gebliebenen Festungsmauern, die das Gelände begrenzen.
Da die Hochschule in sehr kurzer Zeit bezugsfertig sein musste, wurde sie in Montagebauweise mit Betonfertigteilen geplant und umgesetzt. Damit war sie das erste in großen Teilen vorgefertigte öffentliche Gebäude Deutschlands. Diese Konstruktionsweise bestimmt die strenge Erscheinungsform der Ingenieurschule und ist zugleich Ausdruck für den hohen Grad an Zweckmäßigkeit und Funktionalität, die dem Entwurf und der Nutzung zugrunde liegen.
Das im Raster von 3 × 3 Metern vorgefertigte Stahlbetonskelett ist durch die Decken- und Wandscheiben aus Schockbeton ausgesteift. Innen variieren die Wände zwischen 5 und 12 Zentimetern, außen sind sie 24 Zentimeter dick.
Anlässlich der Planung des Gymnasiums am Deutenberg in Schwenningen untersuchte das Büro Behnisch & Partner gemeinsam mit den Firmen Dyckerhoff & Widmann sowie Rostan verschiedene Konstruktionssysteme hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen und technischen Leistungsfähigkeit. Zu erfüllende Bedingungen waren die Ausbildung des Erdgeschosses nur mit Stützen, eine hohe Flexibilität in der Positionierung der Querwände in den oberen Geschossen und die Erweiterungsmöglichkeit des Mittelflurs zur Halle.
Vier Systeme wurden geprüft: Skelettbauweise in horizontaler (System A) und vertikaler Montage (D), Scheibenbauweise (B) und Mischbauweise (C). Das Konstruktionssystem A war den anderen hinsichtlich von Wirtschaftlichkeit und der Transportvorteilen überlegen.
Zeitgleich entwickelten Behnisch & Partner mit Rostan in den Jahren 1964/65 vier verschiedene Typen schlüsselfertiger Montageschulen (Typ A – D), die unter der Bezeichnung „System Behnisch“ in den Katalog der Firma aufgenommen wurden. Durch die enge Zusammenarbeit mit einer festen Firma konnten die Rationalisierung bis zu einem sehr hohen Grad betrieben und somit die Bauzeiten stark verkürzt werden (3 Monate für Typ A und C, 5 Monate für Typ B und D). Als Konstruktionssystem wurde dabei die Mischbauweise gewählt. Durch das Büro realisierte Typenschulen sind unter anderem die Montageschulen in Heidenheim (1962 – 1964), Villingen (1962 – 1965) und Radolfzell (1962 – 1965).
Weithin sichtbar auf einem Hügel gegenüber der für Lorch bedeutenden Klosteranlage gelegen, basiert der Grundriss des Schulbaus auf einem regelmäßigen Zehneck, mit kreisförmig um eine zentrale Halle angeordneten polygonalen Klassenräumen.
Zwei ausgreifende eingeschossige Arme nehmen die Verwaltung und Fachklassen auf. Die Differenzierung der Baukörper liegt auch in der Integration in die Landschaft begründet, die durch die Transparenz und Durchlässigkeit der Materialisierung des Baus verstärkt wird. Als Mittelpunkt und Verteiler übernimmt die Halle eine Vielzahl von Funktionen im Schulalltag. Die angegliederten Räume sind flexibel kombinierbar und haben direkte Verbindungsmöglichkeiten zum Zentrum und den Außenbereichen.
Das radiale Konstruktionssystem aus Stahlbeton trägt eine Dachkonstruktion aus Holz und hält die variablen Innenbereiche als übergeordnetes Gerüst zusammen. Dies betont das dem Entwurf zugrunde liegende Konzept der „Vielfalt in der Einheit“.
Das Progymnasium wurde bis in die 1990er-Jahre vom Büro Behnisch & Partner um weitere Schulbauten und eine Sporthalle ergänzt.
Projektarchitekten:
Hannes Hübner, Hermann Peltz
Das Konzept der Mitte ergab sich für Behnisch vor allem aus der systematischen Zusammenführung der fünfeckigen Klassenräume in der Mittelpunktschule In den Berglen in Oppelsbohm. Dies war ein wichtiger Schritt hin zu stärker nutzungs- und funktionsorientierten sowie „differenzierten“ Bauten, die in Bezug auf Form, Organisation und Konstruktion in ihre Einzelbestandteile zerlegt und wieder zusammengesetzt wurden.
Während die Planung großer Bildungseinrichtungen ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hatte, stellte sich Günter Behnisch den Tendenzen der beginnenden 1970er-Jahre entgegen. Dies kann auch als Reaktion auf die Kritik an den entstehenden Gesamtschulen gesehen werden, die sich bereits andeutete. Er betrachtete die Vorfertigung allerdings stets als wichtige Übung für das Büro. Auch aufgrund sich ändernder politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen verflog die Reformeuphorie der 1960er-Jahre und wich der Ernüchterung. Kritik kam aus mehreren Richtungen. Die Vorteile der wirtschaftlichen Effizienz standen in keinem günstigen Verhältnis mehr zu sozialen und pädagogischen Belangen.